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Dienstag, 27. Mai 2025

Laudatio von 2024 an Patrick Schild durch Slavica Klimkowsky

 
 

Laudatio von Slavica Klimkowsky, Jurymitglied

Hanns-Meinke-Preis für junge Lyrik 2024 an 

Patrick Schild

 
 

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Nominierte, liebe Juroren, lieber Steffen Marciniak, lieber Verein „Lyrik lebt e.V.“

und lieber Preisträger Patrick Schild,

Slavica Klimkowsky bei ihrer Laudatio auf Patrick Schild
mit Deinen Gedichten unter dem Kennwort „Irrwege“ hast du Dich um den Hanns-Meinke-Preis 2024 beworben. Als Jurorin habe ich Deine Gedichte gelesen und dachte dabei an den Sinn des Schreibens und Aufschreibens. Darüber habe ich mich vor längerer Zeit beginnend, immer wieder mal mit Steffen Marciniak unterhalten.

Wenn wir Autoren ein geordnetes, einfaches Leben führen würden, mit drei Mahlzeiten am Tag, bezahlten Rechnungen, bürgerlichen Ritualen und Zugeständnissen an den „öffentlichen Austausch, wo blieben dann Antrieb und Adrenalin für jede literarische, künstlerische Schöpfung? Nur Vorsicht und Selbsterhaltungsinstinkt würden und noch leiten.

Eine aufgeregte und angeregte Fantasie erreicht immer etwas oder ist auf der Suche nach Empfindungen, nach dem Unsichtbaren, Flüchtigen, Sublimierten und oft durch die graugräuliche Farbe des Alltäglichen nachgeahmten. Daher gibt es Poesie, die aus dem Bemühen entsteht, um jeden Preis „etwas niederzuschreiben. Und andererseits gibt es vulkanische Poesie, die einfach aufkocht, aus einer ewigen Quelle entspringt und durch die Persönlichkeit des Autors kanalisiert wird. Letzteres trifft auf Patrick Schilds Poesie zu.

In meinen jungen Jahren dachte ich „Eine Inspiration ist immer eine Inspiration, egal woher sie kommt. Was am Ende bewertet wird, sind nicht hohe Absichten und egoistische Projektionen, sondern die Antwort auf die Frage: WAS HAST DU AUS DEN ANGEBOTEN / DEM ANGEBOTENEN in deinem bibliozentrischen Universum gemacht, im ewigen Bemühen um Ausdruck, Stil und Persönlichkeit?

Mit dem Blick auf die derzeitige Literaturszene stelle ich fest: Wir sind nicht mehr so ​​entschlossen, ultimativ, wenn wir unsere Ansichten über Menschen und Phänomene äußern, wir sind nicht voll von ketzerischem Schießpulver, wir explodieren nicht unter dummen und falschen Vorwänden, wir werden nicht wütend über unveränderliche und vergebliche Dinge. Oft glauben wir, dass in der Ästhetik nur unser Geschmack und in den sozialen Beziehungen unser naiver Altruismus gültig ist.

Auch weil wir „viele und viele geliebt“ haben, wissen wir, dass diese Chemie nicht ewig hält, dass wir uns ohne Maß und oft ohne Gegenleistung verausgabt haben, dass aber ziemlich viel davon in „literarisches Material“ geflossen ist, also der Kollateralschaden etwas abgemildert ist. Wir fallen nicht auf die Mauer der Verse, obwohl wir über das Kopfsteinpflaster der Großstadt und der Welt stürzten, wo wir versuchen, unsere Träume in einen friedlichen Hafen und unter ein sicheres Dach zu bringen.

Patrick Schild Preisträgerlesung
Dem Jury-Vorsitzenden Harald Gröhler fällt vor allem das Gedicht "Sonett, fröstelnd" auf, „auch gerade innerhalb der anderen Irrwege -Texte. Schon das Wortpaar "eis und erinnern" ist bemerkenswert, und zwar sowohl dem hier evozierten Bedeutungsfeld wie auch der Wortwahl nach. Diese ist sehr gelungen, und sie ist nicht bloßes Vehikel der Bedeutungen. Der Titel (sonett fröstelnd) ist ironisch und spöttisch; tut dem Gedicht als Gegenbewegung sehr gut.

Erst recht überzeugend und auch "schön" ist eine Zeile "wie, wenn das herz in rauch sich verwandelt". Sie ist wert, bleibend erinnert zu werden. ... Der Dichter übertrifft sich hier sozusagen selber. Von Erinnern ist dann noch einmal die Rede, und das kommt dem Gedicht sehr zugute; denn der Irrwege-Autor Patrick Schild liebt an sich zerrissene Inhalte.“

Und bei „da - seins - form“ flattert das Taubenherz in meiner Brust. Ob augenzwinkernd und scharfsinnig, ob höflich, versöhnlich und diplomatisch, ich sehe wie Du, lieber Patrick Schild an eine unsichtbare Tür klopfst, welche Qualen du erlebst, während der Text sich Dir widersetzt, nach außen glänzt, nach innen zerfällt und Dir nicht zulässt Katharsis zu erreichen.

Und Lob, Auszeichnungen über Auszeichnungen helfen nicht weiter, und sie übertönen nicht die Fanfaren und Trommeln im Lärm der Welt, in der Du, lieber Patrick der Stimme (D)einer Fee, (D)eines Engels, (D)einer Muse folgen solltest, im Bewusstsein, dass Dein nächstes Buch das beste sein wird - treuer Abdruck von etwas, das Du in Deiner Seele behalten hast.

Ich bin froh, dass es nun dieses Buch „Atemopale“ gibt, dem hoffentlich, sicherlich viele weitere folgen werden. In gewisser Weise verrät mir das auch den „Sinn des Aufschreibens eines begabten, hochinspirierten und ausgewählten Menschen.

Herzlichen Glückwunsch zum diesjährigen Hanns-Meinke-Preis, lieber Patrick Schild!

 

 

Freitag, 31. Mai 2024

6. Hanns-Meinke-Preis für junge Lyrik an Patrick Schild verliehen

 

6. Hanns- Meinke- Preis 2024

Am 25.5.2024 fand in Berlin die Preisverleihung zum 6. Hanns-Meinke-Preis für junge Lyrik statt. Veranstaltungsort war wie im Vorjahr das Theater im Lessinghaus im Nikolaiviertel Berlin.

Der Preis wird ausgegeben vom Verlag der 9 Reiche, vertreten durch den Initiator und Kurator des Preises, Steffen Marciniak und dem Lyrikverein Lyrik lebt e.V., 1. Vorsitzende ist Renate Maria Riehemann.

Preisträger wurde der in Aachen lebende Patrick Schild. Hauptpreis ist die Produktion eines Lyrikbandes unter dem Titel "Atemopale" in der Lyrik-Edition NEUN beim Verlag der 9 Reiche. Zudem erhielt der Preisträger die komplette Reihe Lyrik-Edition NEUN, bisher ca. 30 Bücher, von den Autoren der Bände signiert. Außerdem noch ein künstlerisch wertvolles und seltenes Buch mit Originalgrafik.

Es sind weitere Lesungen geplanten, u.a. in der Bibliothek von Osterode am Harz, wo der Preismitausgeber-Verein "Lyrik lebt e.V. angesiedelt ist.


Preisträger Patrick Schild (Foto: Gerald Zoerner)

Das Lyrik-Magazin "Signaturen" veröffentlichte zwei Tage später zwei Gedichte von Patrick Schild als "Montags=Text".

Hier der link:

Signaturen (Montags=Text) - Patrick Schild - Zwei Gedichte


Lessinghaus Berlin (Foto: Abel Doering)





Lesung des Preisträgers (Foto: Abel Doering)







Patrick Schild mit Initiator Steffen Marciniak und den Juroren Harald Gröhler, Gabriel Wolkenfeld und Slavica Klimkowsky (zugleich Laudatorin) (Foto: Gerald Zoerner / gezett)  


Zweitplatzierter Leander Beil (Foto: Gerald Zoerner /gezett)


Leander Beil aus München belegte den 2. Platz beim diesjährigen Wettbewerb. Er las seine fünf eingesandten Gedichte.





Frederik Durczok (Foto: Gerald Zoerner)

 

   Frederik Durczok begleitete die Veranstaltung   musikalisch auf dem Cello. Er spielte Bach, Vivaldi und eine eigene Komposition.






 



Montag, 21. Februar 2022

Slavica Klimkowsky — Jurorin beim Hanns-Meinke-Preis

Neben Harald Gröhler (wie am 20.1. hier vorgestellt), wird auch die Schriftstellerin Slavica Klimkowsky Mitglied der Jury für den Hanns-Meinke-Preis für junge Lyrik sein.

 

 Slavica Klimkowsky, (© S.Klimkowsky)

Sie wurde 1958 in einem kroatischen Dorf, östlich von Zagreb, geboren, lebt seit über 40 Jahren in Berlin.
Medizin-Studium an der Freien Universität Berlin. 

Seit ihren Studientagen schreibt sie Rezensionen, Essays, Erzählungen, Kurzprosa und Gedicht,
veröffentlicht in Anthologien, auch Herausgeberin
zweier Anthologien: 30 Jahre Anfang, Vlg. am Schloss, 2014 und Der Kühlschrank verweigert jedes Gespräch, zba.Buch, 2015.

Sie wurde Preisträgerin bei mehreren Literaturwettbewerben:

  • Hildesheimer Literaturwettbewerb 2020, Publikumspreis, 1. Platz, 
  • Literaturwettbewerb "Wortrandale" 2019, Radio-Preis, 1. Platz, 
  • Preis der Einfachheit 2019, 3.Platz, 
  • Preis der Einfachheit 2018, 3. Platz, 
  • Scribo Literaturpreis 2017, Finalistin, 
  • Buchjournal-Schreibwettbewerb 2013, Finalistin, 
  • Tagesspiegel-Erzählwettbewerb 2011, 3. Platz, 
  • Tagesspiegel-Erzählwettbewerb 2009, Finalistin.

Sie arbeitet mit internationalen Kollegen an literarischen Projekten, die unterschiedliche Sprachen, Kulturen und Denkweisen zusammen bringen. Außerdem überträgt sie Texte in ihre Muttersprache, das Kroatische, vorzugsweise belletristische Texte und Lyrik.

Link: Webseite Slavica Klimkowsky

Preisverleihung 14.06.2025 für Maurizio Piro

  Kleine Bilder-Nachlese von der Preisverleihung 2025   für Maurizio Piro     Copyright der Fotos: Gerald Zoerner   Preisträger 2025 Maurizi...