Dienstag, 16. April 2024

Shortlist 6. Hanns-Meinke-Preis 2024

Die Entscheidungen sind gefallen. Es war ein großartiger Jahrgang 2024. Mit 102 Einsendungen wurde erstmals eine dreistellige Anzahl erreicht.

Hier nun die Shortlist:

 



Donnerstag, 11. April 2024

Patrick Hattenberg Laudator beim 6. Hanns-Meinke-Preis

 
Der Termin für die Preisverleihung steht: am 25.Mai 2024

Laudator ist Patrick Hattenberg (Preisträger von 2022)
Moderation: Steffen Marciniak
Musik: Frederik Durczok (Cello)
 

 

Mittwoch, 13. März 2024

13.3.24 Lesung mit 2021er Preisträger Gabriel Wolkenfeld


Am Mittwochabend, 13. 3.2024 liest der Hanns-Meinke-Preisträger von 2021, Gabriel Wolkenfeld im Klick Kino in Charlottenburg aus seinem ersten Roman, der im Herbst neu im Albino-Verlag neu aufgelegt wurde. Darin geht es um eine Gruppe junger schwuler Männer im russischen Jekaterinburg. Im Anschluss zeigen das Kino den Film "Acid", das Regiedebüt von Alexander Gorchilin, seinerseits Schauspieler und "Schüler" von Serebrennikov, ein düsteres, sehr realistisches Porträt der jüngeren Generation in Russland. 

 

Klick Kino Berlin- Charlottenburg Programm 13.3.24 

 

Heute Abend Lesung mit Gabriel Wolkenfeld aus "Wir Propagandisten" zum Thema: Realistische Situation der russischen Gay-Community. Thema auch des darauf folgenden Films "ACID"
Regie: Alexander Gorchilin, RU 2018, 98 min. Nichts für schwache Nerven. 
 
KLICK Kino
Windscheidstr. 19, 10627 Berlin
(S-Bahn Charlottenburg, U7 Wilmersdorfer Straße, U2 Sophie-Charlotte-Platz)

 

Mittwoch, 28. Februar 2024

Ungefähr 100 Einsendungen für 6. Hanns-Meinke-Preis

 
Noch einmal eine deutliche Steigerung auf ungefähr 100 Einsendungen verzeichnen wir 2024 für die Vergabe des 6. Hanns-Meinke-Preises.
Die Arbeit der Jury wird im März beginnen.
 
Einsendeschluss: 29.2.24



 



Dienstag, 9. Januar 2024

ND- Gespräch mit Schriftsteller Şafak Sarıçiçek

 

Poesie muss sich wieder lohnen: Ein Gespräch mit dem Schriftsteller Şafak Sarıçiçek

Interview: Yelizaveta Landenberger, ND,
 
Frage:
 
Die Fischfresser-Zyklus-Gedichte in Ihrem neuen Lyrikband »Wasserstätten« gefallen mir besonders gut. Darin geht es um Massenproduktion von Fisch einerseits, Ausbeutung und Entfremdung der Arbeitenden, die mit dem Fisch hantieren, andererseits – wie Menschen in Gastronomieberufen gewissermaßen selbst zu Fisch werden. Aber wieso sind Wasser und Fische in Ihrer Lyrik so präsent?
 
Antwort S. Saricicek:
 
Die Wasserthematik zieht sich durch meine gesamte Lyrik. Fische können Verschiedenes symbolisieren: das Weibliche, das Kind, Verletzlichkeit, Unschuld, Naivität. Wasser hat dieses Verbindende und Fluide, es umgeht Hindernisse, findet seinen Weg. Gleichzeitig ist es das Verbindende im geografischen Kontext, bewegt sich zwischen Ländern, so wie ich. Und es gibt diese mystische Dimension: Wir können Wasser nicht richtig erfassen, gleichzeitig bestehen wir selbst zu einem erheblichen Teil daraus. Der Zyklus hat sich ergeben, weil ich selbst in der Gastronomie gearbeitet habe. Hier ist übrigens noch eine Brandnarbe davon an meinem Arm.

 

S. Saricicek, Foto: Yelizaveta Landenberger

 
Frage:
 
Finden Sie es frustrierend, dass das Lyriker-Dasein so schlecht bezahlt ist?
 
Antwort S. Saricicek:
 
Absolut. Wie wenig Lyrik wertgeschätzt wird. Oder allgemein: Dass schnell an der Kultur gespart wird, als ob sie Luxus wäre. Schriftsteller sind so wichtig, weil sie jenseits der Profit-Logik gesellschaftlichen Reichtum aufbewahren. Jeder Mensch hat das Potenzial, Lyrik zu rezipieren, aber man ist zu gehetzt. Deswegen beschäftigt sich hierzulande hauptsächlich eine akademisierte Bubble damit. Das muss nicht so sein: In der Türkei wird Lyrik mehr wertgeschätzt, da kann ein Bauer Gedichte von Ahmed Arif oder Nazim Hikmet vortragen, da hat Lyrik wirklich noch eine kollektive Funktion – auch vermeintlich schwierige Lyrik. Dass Lyrik in Deutschland so ein geringer Stellenwert zukommt, weist darauf hin, dass unsere Gesellschaft ins Konsumistische abrutscht. Die Lyrik, die immerhin noch breiter rezipiert wird, ist oft so trivial. Das hängt mit den Produktionsverhältnissen und der Aufmerksamkeitsökonomie unserer Gesellschaft zusammen. Und wenn Lyrik wertgeschätzt wird, dann auf technokratische Weise: Gedichtanalysen mit eindeutigen Deutungen. Damit bereitet man so vielen Generationen von Kindern Hass auf diese schöne Form – und man banalisiert sie.
 
 
Şafak Sarıçiçek (*1992 in Istanbul) ist ein in Heidelberg lebender deutschsprachiger Dichter mit Zaza-Wurzeln. Er studierte Jura in Heidelberg und Kopenhagen und absolviert aktuell sein Referendariat. Bislang veröffentlichte er sechs Lyrikbände. Zuletzt erschien im Herbst 2023 sein neuer Gedichtband »Wasserstätten«. 2023 erhielt er den Hanns-Meinke-Preis sowie ein Jahresstipendium für Literatur der Kunststiftung Baden-Württemberg.